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Instrumentales Multitasking – reine Übungssache!


Da ich gerade selber vor dieser Herausforderung stehe, habe ich mich lange und intensiv damit beschäftigt, wie ich das Singen und Spielen unter einem Hut bringen kann. Ja, ich höre schon die Männer unter euch schelmisch lachen. Als Frau sollte man das doch wohl drauf haben oder? Prahlen wir ja immer wieder damit, dass wir das ultimative multitaskingfähige Geschlecht sind. Schön wär’s! Leider klappt das nicht so ganz, schon gar nicht auf Anhieb und ohne gezielter Übung. Für mich persönlich klappen einfache Gitarrenparts und Gesang wesentlich besser als wenn ich versuche Bass und Gesang zu kombinieren. Aber bei rhythmisch anspruchsvolleren Parts, steig ich auch beim Gitarrenspiel aus. Ich habe mich also etwas schlau gemacht und nachgeforscht ob mich nur ich so anstelle oder ob es auch andere gibt, die damit ihre Probleme haben.

Die gute Nachricht: Es hat prinzipiell mal nichts mit Begabung zu tun.

Die schlechte Nachricht: Es dauert einfach und man muss sehr viel Zeit investieren, damit‘s auch klappt. Es heißt also etwas geduldig sein – nicht jedermanns Sache, schon gar nicht meine!

Damit mich meine Übungen auch wirklich voranbringen, habe ich mir also einen Plan zurechtgelegt. Er muss nicht für jeden von euch funktionieren, aber mir persönlich hilft er, schneller an mein Ziel zu kommen – nämlich locker, lässig Instrument und Gesang vereinen ohne im ständigen Kampf mit mir selbst zu stehen.

Es gibt einige Tutorials und die meisten sind auch ganz brauchbar. Ich möchte diese aber noch um meine Erfahrungen ergänzen.

  1. Vocals sind mein „Hauptinstrument“ und darum zieh ich mir den Song zuerst gesangstechnisch rein und versuche diesen, für mich bestmöglich, zu interpretieren und zu strukturieren. Wann kommt welcher Part, wo möchte ich gerne meine persönliche Note hinzufügen und wo sind die Stellen, die vermutlich etwas schwieriger werden könnten? Ich notier mir diese tricky Parts und achte beim Üben ganz speziell darauf.

  2. Dann check ich mir die Gitarrenparts aus und versuche, die Akkordfolgen bzw. Licks intus zu bekommen. Ich spiele diese Parts immer wieder, bis ich ein relativ gutes Gefühl dafür bekommen habe und ich mich nicht mehr allzu sehr konzentrieren muss. Solange bis der Song soweit steht und es keine groben spieltechnischen Probleme mehr gibt. Sehr schwierige Parts, die ich später nicht gemeinsam mit Gesang spielen, lasse ich vorerst außen vor bzw. übe diese getrennt (Punkt 5).

  3. Entgegen der meisten Tutorials versuche ich nun, die beiden Parts (in meinem Fall Vocals und Gitarre) bereits jetzt ein paar Mal gemeinsam und notiere mir die Stellen, dir mir am schwierigsten gefallen sind. Außerdem versuche ich in diesem Schritt gemeinsame Rhythmen zu finden, an denen ich mich orientieren kann.

  4. Mit dem Wissen, aus Punkt 3 kann ich nun gezielt die einzelnen Parts üben. Ich beginne nun meine Gesangsparts mit Metronom zu üben. Ich klopfe/klatsche/stampfe mit und versuche mir wichtige rhythmische Gemeinsamkeiten einzuprägen. So lange, bis ich den Song auswendig kann (auch textlich!) und die Abfolge sowie meine Ankerpunkte im Schlaf auswendig kenne.

  5. Das gleiche mache ich natürlich mit den Instrumentalparts. Ich übe die Parts mit Metronom, bis diese in Fleisch und Blut übergegangen sind. Dazu verwende ich für schwierige Parts auch gerne ein Tool, mit dem ich den Backing-Track in unterschiedlicher Geschwindigkeit abspielen kann. Hier zum kostenlosen Downloadlink der Software Best Practice!

  6. Jetzt führe ich Gesang und Instrumental wieder zusammen und arbeite mich langsam durch die einzelnen Parts – und ich meine wirklich langsam und natürlich mit Metronom. Klingt langweilig oder? Find ich auch, aber das ist der wichtigste Teil. Ich steigere langsam das Tempo und arbeite mich so Schritt für Schritt durch den gesamten Song. Bis ich ihn im Originaltempo mehrere Male fehlerfrei durchgespielt habe.

  7. Und jetzt wird’s erst richtig spannend! Sobald die komplette Band dazukommt, werde ich gleich mal direkt auf die Probe gestellt. Der Backing-Track & das Metronom geben nicht nach - die Band unter Umständen schon. Auch wenn wir den Klick laufen haben kann es vorkommen, dass Übergänge einfach nicht sauber hinzubekommen sind. Und dann gehe ich auf die Suche, ob vielleicht ich der Grund bin, warum es hin und wieder wackelt.

Wie geht es euch dabei? Habt ihr noch andere Tipps?


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